61 research outputs found

    Technologischer Wandel und Ungleichheit: Zum Stand der empirischen Forschung

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    Die Auswirkungen von neuen Technologien auf BeschĂ€ftigung und Verteilung werden durch die zunehmende Digitalisierung aller Wirtschaftsbereiche wieder heftig diskutiert. Dieser Artikel unternimmt den Versuch einer kritischen Diskussion des aktuellen Standes der empirischen Forschung. Trotz aller zu findenden methodischen und konzeptionellen Unterschiede lassen sich einige zentrale Befunde herausarbeiten: So zeigt sich etwa, dass ProduktivitĂ€tszuwĂ€chse gesamtwirtschaftlich mittelfristig beschĂ€ftigungsneutral zu sein scheinen, die Auswirkungen jedoch kurzfristig deutlich negativ sein können. Zudem unterscheiden sich die Effekte auf Branchenebene. Selbiges gilt fĂŒr die InnovationsintensitĂ€t von Unternehmen, wobei insbesondere Produktinnovationen positive Effekte auf die BeschĂ€ftigungsentwicklung haben. Weiters verteilen sich diese technologieinduzierten Freisetzungseffekte sehr unterschiedlich auf Berufsgruppen, TĂ€tigkeiten und Qualifizierungsniveaus, was zu einer Polarisierung des Arbeitsmarktes beitrĂ€gt. Die unterschiedliche Betroffenheit mit der Berufsgruppen dem technologischen Wandel ausgesetzt sind, ist eine wichtige Determinante der Lohn- und Einkommensverteilung, die in vielen Staaten ebenfalls eine Tendenz zu zunehmender Polarisierung aufweist. Gleichzeitig sind in Bezug auf die Frage nach Verteilungseffekten Aspekte wie Markt- und Machtstrukturen von Bedeutung, sowohl zwischen Unternehmen als auch zwischen BeschĂ€ftigten und Arbeitgebern. Die aktuellen Untersuchungen legen daher nahe, dass sich Verteilungsfragen im Zusammenhang mit dem technologischen Wandel neu stellen und neu diskutiert werden mĂŒssen, insbesondere in Hinblick auf die Auswirkungen des technischen Fortschritts auf die Einkommensverteilung zwischen Personen mit unterschiedlichen Qualifikationen und zwischen den Faktoren Arbeit und Kapital

    Neue europĂ€ische Industrie-, Innovations- und Technologiepolitik (NIIT). Eine Diskussion zentraler Aspekte mit Blick auf Österreich

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    Der Rat fĂŒr Forschung und Technologieentwicklung (RFTE) hat vor dem Hintergrund einer in den letzten Jahren sehr intensiven Debatte um eine ‚Neue europĂ€ische Industrie-, Innovations- und Technologiepolitik‘ Joanneum Research-POLICIES und das WIFO beauftragt, (i) zum einen eine Bestandsaufnahme des aktuellen Diskussions- und Wissenstandes zu diesem Themenfeld durchzufĂŒhren, (ii) zentrale Elemente dieser Debatte in einem Prozess mit österreichischen Stakeholdern aufzubereiten und zur Diskussion zu stellen sowie (iii) auf dieser Basis Handlungsempfehlungen fĂŒr eine ‚neue österreichische Industriepolitik‘ zu formulieren. In diesem Prozess wurden wir zusĂ€tzlich von Erich Prem (eutema) unterstĂŒtzt. Die Auswahl der Themen auf die besonderes Gewicht gelegt werden sollte erfolgte gemeinsam mit dem Auftraggeber und umfasste: (i) allgemeine Entwicklungslinien und Ausrichtung der europĂ€ischen Industriepolitik bis hin zu den neuesten Versionen der einschlĂ€gigen Mitteilungen der Kommission, (ii) VerĂ€nderungen im europĂ€ischen Beihilferecht (insbesondere im Kontext des Instrumentes der ‚Important Projects of Common European Interest‘), (iii) die Diskussionen um CO2-Grenzausgleichsmechanismen und ihrer EinschĂ€tzung aus Industriepolitischer Sicht, (iv) die jĂŒngst wieder stark in den Vordergrund getretene Frage der (digitalen/technologischen) SouverĂ€nitĂ€t. Diese Themen wurden jeweils in eigenen Workshops behandelt. Zu diesen Workshops wurden jeweils Inputpapiere erstellt, die die Basis der Diskussionen bildeten. Zudem wurden die möglichen Implikationen dieser europĂ€ischen Entwicklungen und Handlungsoptionen in einem eigenen Workshop abschließend diskutiert. Der gegenstĂ€ndliche Endbericht fasst die Ergebnisse der Recherchen und Diskussionen zusammen und versteht sich als Beitrag zum Diskussionsprozess fĂŒr eine Neuausrichtung der österreichischen Industrie-, Innovations- und Technologiepolitik im Kontext der Debatten um eine ‚neue EuropĂ€ische Industriepolitik‘ und entwickelt Handlungsoptionen fĂŒr die österreichische und europĂ€ische Ebene - zum einen was die allgemeine Richtung der europĂ€ischen industriepolitischen Debatten angeht, zum anderen in den genannten Schwerpunkten dieser Debatte

    Schwerpunktsetzungen in der Forschungs- und Technologiepolitik: eine Analyse der Paradigmenwechsel seit 1945

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    'Die Frage der richtigen Schwerpunkt- und PrioritĂ€tensetzung beschĂ€ftigt die Forschungs- und Technologiepolitik seit ihren AnfĂ€ngen. Nach dem Zweiten Weltkrieg können mehrere Paradigmen in der Schwerpunktsetzung beobachtet werden: die klassische Missionsorientierung im Bereich der Atom-, Raumfahrt- und RĂŒstungsforschung, die industriepolitisch motivierte Ausweitung auf eine große Zahl an 'SchlĂŒsseltechnologien' mit breitem wirtschaftlichen Anwendungsspektrum, die Betonung von generischen Maßnahmen im Zusammenhang mit systemischen und Cluster-AnsĂ€tzen sowie die thematische Schwerpunktsetzung entlang von gesellschaftlichen Problemfeldern. In diesem Beitrag werden diese Paradigmen, ihre Charakteristika und die zu ihrer Legitimation herangezogenen BegrĂŒndungszusammenhĂ€nge dargestellt. Dabei wird gezeigt, dass es zwar zu einer Weiterentwicklung der AnsĂ€tze kommt und sich historisch vorlaufende AnsĂ€tze als nicht hinreichend differenziert und den neuen Anforderungen des Innovationssystems gewachsen herausstellen, dass die Entstehung eines neuen Paradigmas das vorangegangene aber nicht vollstĂ€ndig ablöst. Vielmehr bauen die einzelnen AnsĂ€tze der Schwerpunktbildung aufeinander auf, sodass es zu einer sukzessiven Überlagerung und Koexistenz kommt - mit Konsequenzen fĂŒr den (wachsenden) KomplexitĂ€tsgrad von Forschungs- und Technologiepolitik.' (Autorenreferat)'From the beginning, research and technology policy is challenged in how to set priorities. After World War II, we can observe different paradigms for priority setting: 'classical mission-oriented technology policy' for nuclear, space and defence R&D; the focus on 'key technologies', motivated by industrial policy considerations; the rise of so-called 'systemic policies' (e.g., cluster-oriented policies) in the 1990s; and most recently probably the emergence of a 'new mission orientation' as a new paradigm with its thematic priorities set along societal needs. In this contribution, these paradigms, their characteristics and the rationales behind them are analysed. The author's intend to demonstrate that the further development of research and technology policy paradigms occurs, when the current paradigm cannot cope with the increased complexity of the innovation system. 'Old' paradigms are not replaced completely, but co-exist with the new paradigms - which, in turn, increases the complexities that research and technology policy must tackle.' (author's abstract

    Technologischer Fortschritt und Ungleichheit: eine empirische Analyse der Entwicklung in Österreich 2008-2014

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    In diesem Beitrag werden die wichtigsten empirischen Ergebnisse einer Studie des INEQ-Instituts der WU Wien und von JOANNEUM RESEARCH-POLICIES prĂ€sentiert, die sich mit den Auswirkungen des technologischen Wandels auf die BeschĂ€ftigung und Einkommensverteilung in Österreich beschĂ€ftigt hat. Untersuchungsgegenstand der empirischen Analyse sind die Branchen der SachgĂŒtererzeugung sowie private Dienstleistungen in der Zeit seit dem Ausbruch der Krise (2008 bis 2014). Im Gegensatz zu anderen aktuellen Studien wird hier ein breiterer Ansatz zur Erfassung des technologischen Wandels gewĂ€hlt, indem sowohl die F&E (Forschungs- und Entwicklungs)-IntensitĂ€t als auch der Anteil von IKT-Investitionen betrachtet werden. FĂŒr den Beobachtungszeitraum zeigt sich, dass höhere F&E-IntensitĂ€t in der SachgĂŒtererzeugung mit einem Anstieg der Lohnungleichheiten einhergeht, wĂ€hrend bei den Dienstleistungen eine Verringerung beobachtet werden kann. Wird hingegen der Anteil der F&E-BeschĂ€ftigten an der GesamtbeschĂ€ftigung in den Branchen betrachtet, so ist dieser durchgĂ€ngig mit einer Reduktion der Lohnungleichheit verbunden. Der Anteil der IKT-Investitionen ist jedoch nur in den Branchen der SachgĂŒtererzeugung und nur in Zusammenhang mit den F&E-Ausgaben signifikant negativ. Diese Ergebnisse verdeutlichen, wie komplex und heterogen die Entwicklungen in den Branchen sind und zeigen zudem auf, dass wegen ihrer Bedeutung in Zukunft bei der Untersuchung der ökonomischen Auswirkungen des technologischen Fortschritts-Verteilungsfragen verstĂ€rkt berĂŒcksichtigt werden mĂŒsse

    Optical and electronic signal stabilization of plasmonic fiber optic gate electrodes: towards improved real-time dual-mode biosensing

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    The use of multimodal readout mechanisms next to label-free real-time monitoring of biomolecular interactions can provide valuable insight into surface-based reaction mechanisms. To this end, the combination of an electrolyte-gated field-effect transistor (EG-FET) with a fiber optic-coupled surface plasmon resonance (FO-SPR) probe serving as gate electrode has been investigated to deconvolute surface mass and charge density variations associated to surface reactions. However, applying an electrochemical potential on such gold-coated FO-SPR gate electrodes can induce gradual morphological changes of the thin gold film, leading to an irreversible blue-shift of the SPR wavelength and a substantial signal drift. We show that mild annealing leads to optical and electronic signal stabilization (20-fold lower signal drift than as-sputtered fiber optic gates) and improved overall analytical performance characteristics. The thermal treatment prevents morphological changes of the thin gold-film occurring during operation, hence providing reliable and stable data immediately upon gate voltage application. Thus, the readout output of both transducing principles, the optical FO-SPR and electronic EG-FET, stays constant throughout the whole sensing time-window and the long-term effect of thermal treatment is also improved, providing stable signals even after 1 year of storage. Annealing should therefore be considered a necessary modification for applying fiber optic gate electrodes in real-time multimodal investigations of surface reactions at the solid-liquid interface

    Improving Distributed Intelligence in Complex Innovation Systems

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    Science and technology (S&T) are considered to be a central source, or at least a basic medium, of societal and industrial innovation, while innovation is conceived to basically feed the regeneration of our welfare. The suppliers of S&T in Europe as well as the users of their „products“, are confronted with a number of challenges today. We want to stress here that it was not the primary goal of our Advanced Science & Technology Policy Planning (ASTPP) Network to come up with proposals how the strategic character of European S&T policies could be strengthened. The ASTPP-network instead focuses on one aspect: the provision of strategic intelligence necessary to identify and develop strategic choices. The underlying hypothesis is that the existing body of experiences with technology foresight, technology assessment and S/T policy evaluation provides a basis for the development of an advanced S&T policy „planning“ approach by trying to enhance, interlink or even integrate the growing, but still dispersed experience in these three areas of intelligence. By „intelligent“ we mean that the inter-relatedness of S&T, industrial efforts, societal needs and political interventions becomes more transparent so that interactive collaboration between them will be facilitated

    Improving Distributed Intelligence in Complex Innovation Systems

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    Science and technology (S&T) are considered to be a central source, or at least a basic medium, of societal and industrial innovation, while innovation is conceived to basically feed the regeneration of our welfare. The suppliers of S&T in Europe as well as the users of their „products“, are confronted with a number of challenges today. We want to stress here that it was not the primary goal of our Advanced Science & Technology Policy Planning (ASTPP) Network to come up with proposals how the strategic character of European S&T policies could be strengthened. The ASTPP-network instead focuses on one aspect: the provision of strategic intelligence necessary to identify and develop strategic choices. The underlying hypothesis is that the existing body of experiences with technology foresight, technology assessment and S/T policy evaluation provides a basis for the development of an advanced S&T policy „planning“ approach by trying to enhance, interlink or even integrate the growing, but still dispersed experience in these three areas of intelligence. By „intelligent“ we mean that the inter-relatedness of S&T, industrial efforts, societal needs and political interventions becomes more transparent so that interactive collaboration between them will be facilitated
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